Gibt es einen freien Willen?
Gerhard Roth hat mich damals im Seminar mit seinen Aussagen zum freien Willen sehr beeindruckt und auch in meiner Denkweise und Lebensphilosophie beeinflusst. Hier gibt es eine Diskussion zwischen Roth und dem Moraltheologen Schockenhoff zu diesem Thema und hier Aussagen aus einer Radiosendung dazu.
Wobei Prof. Keller im zweiten Artikel mit seinen doch recht polemischen Aussagen Roth m.E. nicht wirklich verstanden hat (vielleicht habe ich das aber auch nicht).
Roth argumentiert u.a., dass sich experimentell nachweisen lässt, dass das Gefühl des Willens etwas zu tun erst auftritt, nach dem die Handlung bereits eingeleitet ist und der freie Wille deshalb nicht mehr ist als eben das, ein Gefühl. "Wir tun nicht, was wir wollen, sondern wir wollen, was wir tun." (Wolfgang Prinz)
Roth folgert, dass die entscheidende und handelnde Instanz unser Unterbewusstsein ist. Was m.e. daraus aber nicht folgt (und so verstehe ich Roth in dieser krassen Form auch nicht) ist, dass wir rein unterbewusst gesteuert und damit völlig genetisch determiniert sind, dass jeden unserer Handlungen voraussagbar wäre, würden wir nur die Gene verstehen. Auf dieser Basis (bzw. dagegen) argumentiert aber m.E. Keller. Es geht vielmehr darum, dass unser Bewusstsein bei der Steuerung unserer Handlungen eine untergeordnete Rolle spielt, gesteuert vom Unterbewusstein, was aber für mich nicht heisst, das wir absolut keinen bewussten Einfluss darauf hätten. Trotzdem: Der freie Wille ist eine Illusion.
"Auch die Vorstellung, wir könnten vernünftige Erklärungen für unser Verhalten ablegen, sei eine Täuschung. Wir meinen zwar zu wissen, warum etwas tun, sagt Roth, aber in Wahrheit tappen wir im Dunkeln." Nicht umsonst ist Selbsterkenntnis und-verständnis so ein schwieriger und langwieriger Prozess und es kommen dabei Dinge zutage und vor allem Erkenntnisse über einen selbst, von denen man nichts ahnte.
Wobei Prof. Keller im zweiten Artikel mit seinen doch recht polemischen Aussagen Roth m.E. nicht wirklich verstanden hat (vielleicht habe ich das aber auch nicht).
Roth argumentiert u.a., dass sich experimentell nachweisen lässt, dass das Gefühl des Willens etwas zu tun erst auftritt, nach dem die Handlung bereits eingeleitet ist und der freie Wille deshalb nicht mehr ist als eben das, ein Gefühl. "Wir tun nicht, was wir wollen, sondern wir wollen, was wir tun." (Wolfgang Prinz)
Roth folgert, dass die entscheidende und handelnde Instanz unser Unterbewusstsein ist. Was m.e. daraus aber nicht folgt (und so verstehe ich Roth in dieser krassen Form auch nicht) ist, dass wir rein unterbewusst gesteuert und damit völlig genetisch determiniert sind, dass jeden unserer Handlungen voraussagbar wäre, würden wir nur die Gene verstehen. Auf dieser Basis (bzw. dagegen) argumentiert aber m.E. Keller. Es geht vielmehr darum, dass unser Bewusstsein bei der Steuerung unserer Handlungen eine untergeordnete Rolle spielt, gesteuert vom Unterbewusstein, was aber für mich nicht heisst, das wir absolut keinen bewussten Einfluss darauf hätten. Trotzdem: Der freie Wille ist eine Illusion.
"Auch die Vorstellung, wir könnten vernünftige Erklärungen für unser Verhalten ablegen, sei eine Täuschung. Wir meinen zwar zu wissen, warum etwas tun, sagt Roth, aber in Wahrheit tappen wir im Dunkeln." Nicht umsonst ist Selbsterkenntnis und-verständnis so ein schwieriger und langwieriger Prozess und es kommen dabei Dinge zutage und vor allem Erkenntnisse über einen selbst, von denen man nichts ahnte.
Di, 31. Mai. 2005, 12:23 |
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